SZ-Magazin: Gab es schon einmal einen Auftrag, den Sie abgelehnt haben, weil es einfach zu schmutzig war und Sie dachten, da kann ich nicht mehr helfen?
Thomas Kundt: Nein. Je schlimmer es ist, desto größer die Herausforderung und anschließend die Befriedigung, das Problem gelöst zu haben.
Auf welche Probleme stoßen Sie beim Tatortreinigen?
Viele halten Tatortreiniger für eine Art Magier, die ständig frisches Blut wegzaubern. Aber häufiger handelt es sich um eine Leichenfundreinigung, bei der jemand länger tot irgendwo lag, und da hat man es vor allem mit Verwesungsgeruch und Leichenflüssigkeit auf unterschiedlichsten Böden und Flächen zu tun. Und wir werden oft in verwahrloste Wohnungen gerufen, wo sich der Hausmüll meterhoch stapelt. Wenn man so eine Wohnung ausgeräumt hat, kann auf dem PVC-Boden manchmal eine einen halben Zentimeter dicke Dreckschicht sein. Unangenehm sind auch tote Tiere, Ungeziefer oder verdorbene Lebensmittel.