Wenn es ums Kochen geht, sitze ich an der Goldquelle: Als Mitarbeiterin von »Das Rezept« wandern täglich Dutzende verführerischer Speisen über meinen Bildschirm und landen regelmäßig – in der Amateur-Variante – auch auf meinem Teller. Genauso regelmäßig brauche ich jedoch meine Pausen – vom Kochen und von meinem Kopf, wenn dieser auch am Feierabend nach der treffendsten Beschreibung für irgendein Aromafestival unseres Autors Hans Gerlach oder der anderen Köchinnen und Köche sucht.
An solchen Abenden lasse ich mich von Profis bekochen und – seit Corona – zu Hause beliefern: Mal vom Familienrestaurant mit japanisch-spanischer Fusionsküche ums Eck, mal vom argentinisch-sizilianischen Pizzaladen ein paar Straßen weiter und manchmal ganz schnörkellos von der nächsten Fast-Food-Filiale. Damit bin ich nicht allein: Einer Umfrage des Bundeslandwirtschaftsministeriums zufolge haben sich seit Ausbruch der Pandemie 21 Prozent der Befragten häufiger als früher fertige Mahlzeiten von Gastronomen aus ihrem Viertel oder Ort liefern lassen, und in einer Studie der Uni Göttingen gab ein Großteil der Befragten an, sich während der Krise gerne etwas zu gönnen und vor allem das zu essen, was schmeckt.