In der Berliner Zeitung las ich ein Interview mit dem israelischen Schriftsteller Etgar Keret. Keret ist 56 Jahre alt, er lebt in Tel Aviv und gehört zu den bekanntesten Autoren des Landes. Auf die Frage, wie es ihm gehe, antwortet er, dass er sich nicht sicher sei. Er unterziehe gerade sein gesamtes bisheriges Denken einer Überprüfung, und »wenn man dabei wie ein menschliches Wesen vorgeht, wird es sehr kompliziert«. Einfach sei die Welt nur für jene, die sich an Ideologien klammerten. Jetzt aber sei die Lage so: »Man muss die Verstörung zulassen, dann erst kann man nach Antworten suchen.«
Wut im Überfluss
Viele reagieren auf all die Barbarei, die gerade in der Welt passiert, mit schnellen Meinungsbekundungen. Dabei wären andere Dinge jetzt viel wichtiger – unter anderem, mal wirklich nachzudenken.