»Unsicherheit war mein Antrieb«

Die Bestsellerautorin Jojo Moyes wuchs als Scheidungskind in einem Londoner Problemviertel auf. Ihre eigenen Kinder wollte sie deswegen vor vielem bewahren. Auch im Erfolg, lernte sie, bleiben Kämpfe nicht aus.

Nicht weit vom Stamm: Moyes sagt, sie habe sich durchgekämpft wie ihre Mutter.

Foto: Harry Borden

SZ-Magazin: Kurz nach dem Amtsantritt von Donald Trump schrieben Sie auf Twitter: »Wenn deine Kinder keine Nachrichten mehr mit dir schauen wollen, weil du zu viel schreist.« Geht es mittlerweile wieder?
Jojo Moyes: Ich habe den Verdacht, meine Kinder vermeiden das noch. Mein Mann sagt, ich sei süchtig nach Nachrichten geworden - obwohl ich die Weltlage nicht ertrage. Für gewöhnlich beginne ich jeden Tag damit, um sechs Uhr, wenn er mir meinen Kaffee bringt, im Bett zu lesen und zu korrigieren, was ich am Vortag geschrieben habe. In letzter Zeit verliere ich mich aber in Artikeln über Trump oder den Brexit. Mein Mann hat mir jetzt »Freedom« installiert, diese Software, die dich offline hält. Das ist gut, denn ich muss gerade ein Buch zu Ende bringen. Andererseits fällt es mir angesichts der Weltpolitik richtig schwer zu schreiben. Rom steht in Flammen, und ich denke mir schöne Geschichten aus? Müsste ich nicht auf die Straße gehen?