Bruno, mein alter Freund, erzählte mir, er habe als Kind mit seinen Eltern oft klassische Konzerte in der Berliner Philharmonie besucht. Nicht selten hätten sie Plätze nahe am Orchester gehabt, wenige Meter entfernt von einem der Paukisten. Dessen Tätigkeit habe ihn stets beeindruckt: Die Konzentration seiner Arbeit auf manchmal wenige Momente, die aber kraft der Gewalt des Paukenklangs von größter Bedeutung gewesen seien.
An solchen Abenden habe er als kleiner Junge sich oft vorgestellt, der Paukist würde aus irgendeinem Grund plötzlich und relativ kurz vor seinem Einsatz das Bewusstsein verlieren. Panik stelle sich ein im Saal und unter den Musikern. Menschen kümmerten sich sofort um den Mann. Brunos Interesse galt jedoch dem Fortgang der Musik, the show must go on, dachte er, Beethovens 9. oder Bruckners 3. Sinfonie oder, sagen wir, Ottorino Respighis Pini di Roma kann man nicht einfach stoppen.