Wenn wir mit unseren Essgewohnheiten dem Planeten helfen wollen – dann sollten wir Karpfen oder gar keinen Fisch essen. Nun gut, es gibt noch ein paar andere Fische, deren Fang oder Zucht relativ wenige Probleme für Natur und Umwelt mit sich bringt, doch die Suche danach ist immer mit reichlich mühsamer Recherche verbunden: Wo genau wurde der Fisch gefangen? War die Fangmethode akzeptabel? Kommt der Zuchtfisch mindestens aus einem Biobetrieb? Was sagen die Fischratgeber von WWF und Greenpeace dazu? Ganz anders als die zerstörerische industrielle Fischerei auf dem Meer fördert die extensive europäische Teichwirtschaft die Artenvielfalt in ihrer Umgebung. Alle Karpfen-Teich-Landschaften in Deutschland sind Paradiese für Vögel, Insekten, Pflanzen. Die Teichlandschaft in der Oberlausitz gehört zu den UNESCO-Biosphärenreservaten, der fränkische Aischgrund könnte ein Teil des geplanten Biosphärenreservates Steigerwald werden. Aus diesen Landschaften stammen unsere Karpfen. Chinesische Karpfenzucht dagegen gehört in der Regel zu den schmutzigen Formen der industriellen Aquakultur – auch bei der Karpfenzucht kommt es darauf an, wie man es macht. Gut, dass die Herkunft von Fischen im Fachgeschäft oder im Supermarkt auf der Packung angegeben werden muss.
Dieser Fisch oder keiner
Nur jeder hundertste verzehrte Fisch in Deutschland ist ein Karpfen. Dabei ist Karpfen der wohl nachhaltigste Fisch überhaupt, seine Zucht fördert sogar die Artenvielfalt. Unser Autor weiß, wo es die besten gibt und erklärt, wie man sich auch als Filet-Fan und Anfänger an Karpfen wagen kann.