»Immerhin habe ich aufgehört, Ohrfeigen zu verteilen«

Charles Schumann, Inhaber von Deutschlands bekanntester Bar, über seine Vergangenheit als Personenschützer von Konrad Adenauer, Münchner Gästemasochismus und die Frage, wer sein Nachfolger werden könnte.

Charles Schumann trägt zumeist Lederschuhe ohne Socken. »Nur im Winter lass ich es sein. Wenn man weiße Füße hat, sieht das schrecklich aus.«

Foto: Matthias Ziegler

SZ-Magazin: Um die erste Hälfte Ihres Lebens ranken sich zahllose Gerüchte: Rausschmiss aus einem Priesterseminar, Personenschützer von Konrad Adenauer, Betreiber eines Striptease-Lokals in Südfrankreich, Botschaftsassistent in Stockholm, Politikstudium bei Kurt Sontheimer.
Charles Schumann: Stimmt alles.

Sie sind mit fünf Geschwistern auf dem Bauernhof Ihrer Eltern in Kirchenthumbach in der Oberpfalz auf­gewachsen. Sie sollen ein unauffälliger Junge gewesen sein, der allenfalls durch einen früh entwickelten Stil­willen herausstach.
Ich habe damals schon Wert auf mein Äu­ßeres gelegt und die einzige Änderungsschneiderei unserer Ortschaft mit Aufträgen geflutet. Die Sachen meines Großvaters wurden so lange umgenäht, bis ich zufrieden war.