Wie ernst das Kind es meinte, bewies die Pekingente. Wir waren im Februar 2020 ein paar Tage in London und für den letzten Abend hatten wir in einem Restaurant in Chinatown einen Tisch reserviert. Laut einem sehr euphorischen Redakteur der Zeitung The Guardian sollte es dort die beste Pekingente der Stadt geben. Wir Erwachsene bestellten vorfreudig zweimal die Ente, die serviert wurde mit dünnen Pfannkuchen. Das Kind nahm gebratenen Reis ohne Fleisch – der sah eher trist aus. »Willst du die Ente nicht wenigstens mal probieren?«, fragten wir freundlich. - »Nein.« - »Nicht mal einen der Pfannkuchen?« - »Nein, die berühren ja das Fleisch«, sagte das Kind. Das war dann doch beeindruckend, wie konsequent eine damals Neunjährige den Fleischverzicht durchzog. Auch noch Ende des Jahres an Weihnachten, als es Omas Gänsebraten gab, aß das Kind nur Knödel – ohne Soße, mit Rosenkohl. Selbst bei starkem Halsweh und fieser Erkältung lehnte es einen Teller Hühnerbrühe ab.
»Papa, ich ernähr' mich jetzt vegan«
Die 13-jährige Tochter möchte vegan leben, die Eltern finden: Das ist in diesem Alter nicht gesund. Aber stimmt das überhaupt? Warum rein pflanzliche Ernährung ein heikles Thema in Familien sein kann und worauf man bei Kindern und Teenagern achten sollte, damit deren Entwicklung nicht gefährdet ist.