»Einige Sorten sind so geschmacksstark wie ein Trüffel«

Der Kärntner Zitronenbauer Michael Ceron weiß alles über die Zitrusfrucht: welches die besten Sorten sind, woran man eine reife Frucht erkennt und wie man selbst bei Minusgraden einen Bio-Zitronenbaum großzieht.

Foto: Reinhard Hunger, Styling: Christoph Himmel

SZ-Magazin: Aus dem Supermarkt kenne ich nur zwei Sorten Zitronen: Die längliche gelbe Zitrone oder die kleinere grüne Limone.
Michael Ceron: Das Wort Limone können Sie sofort wieder vergessen, das ist bloß das italienische Wort für Limette. Sie kriegen im Grunde zwei Arten von Zitronen: Die einen, die Konventionellen, das sind die Vergifteten, das andere ist die Bioware.

Warum sagen Sie, es gibt bloß zwei Arten? Ich dachte, es gebe Hunderte, nur kennen wir sie nicht oder nicht mehr.
Es gibt noch viel mehr, rund 1600. Die Familie der Zitrusgewächse ist groß. Dazu zählen auch Grapefruits, Bergamotten, Pomelos, Orangen, Mandarinen, Bitterorangen oder Kumquats – die kriegen Sie je nach Saison auch im Supermarkt. Aber wenn wir von Zitronen reden, die Sie dort kaufen können, sind es eben nur zwei Arten. Wir aber kultivieren in unserem Zitronengarten mehr als 280 Arten als Bio-Topfpflanzen für Privatkunden und etwa 250 Fruchtsorten für unsere eigene Ernte. Doch wir veredeln sie nur. Anwachsen müssen sie in einer Gärtnerei in der Toskana, dann machen sie sich auf die Reise zu uns nach Kärnten in den Zitrusgarten.