Ich kann wunderbar Trauerbriefe schreiben, man kriegt ja Übung mit der Zeit. Erst nehme ich einen Trauerspruch, zum Beispiel von der Dichterin Mascha Kaléko, und dann hänge ich das daran auf und beschreibe die Leere, die ein verstorbener Mensch hinterlässt, und dass man sich an die Zeiten erinnern soll, die man zusammen hatte. Ich kenne das Gefühl ja, wenn man morgens auf die andere Bettseite greift, und da liegt niemand mehr. Wenn man zwei Jahre braucht, bis man es schafft,
»Ich bringe keine drei Freunde mehr zusammen – das muss man sich mal vorstellen!«
Wie fühlt es sich an, wenn im Alter der Freundeskreis immer kleiner wird, weil mehr und mehr geliebte Menschen sterben? Eveline Harder weiß, was gegen Einsamkeit hilft – weil die 82-Jährige das Gefühl selbst sehr gut kennt.