Als sich ihr Mann in Handschellen zum Ausgang des Gerichtssaals schiebt, suchen ihre Augen die seinen. Einen Augenblick bevor er verschwindet, schaut er sie an, direkt und ausdruckslos. Wieder einmal kann sie sein verquollenes Gesicht nicht lesen. Gelassen scheint er zu sein, er geht nicht zum ersten Mal ins Gefängnis. Vielleicht auch sediert von den Beruhigungsmitteln. Oder einfach nur kalt. Tanja Kowalski fängt den Blick mit nassen Augen auf, mit der rechten Handfläche wischt sie sich über Mund und Nase.
Und in bösen Tagen
Sie hat den Mann ins Gefängnis gebracht, der sie vergewaltigt hat: ihren Mann. Jetzt versucht sie, gemeinsam mit ihm die Familie zusammenzuhalten. Die Kinder, sagt sie, brauchen doch einen Vater.