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ie ist Zoologin, Biologiehistorikerin und marxistische Feministin. Sie schreibt Bücher über Mensch und Maschine genauso wie über die Beziehung zu ihrer Hündin – Donna Haraway, 81, emeritierte Professorin für Geschichte des Bewusstseins, hat sich nie festgelegt oder festlegen lassen. In der wissenschaftlichen Welt ist das außergewöhnlich, und außergewöhnlich sind auch ihre Thesen: Schon in den Achtzigerjahren proklamierte sie, dass wir alle Cyborgs seien und unsere Leben untrennbar verknüpft mit der Technik, die uns umgibt. In ihrem jüngsten Buch Unruhig bleiben fordert sie, dass Menschen sich mit Pflanzen und Tieren verwandt machen sollten, statt Kinder zu bekommen. Eine Ikone ist Haraway vor allem in der Kunstwelt. In einem Museum für zeitgenössische Kunst mal drauf achten – oft findet sich irgendwo ein Zitat von ihr.
»Verzweifeln ist keine Option«
Die US-Publizistin Donna Haraway wurde mit Büchern über die Beziehung von Mensch und Maschine bekannt. Ein Interview über KI, ihre Ehe mit einem schwulen Mann und warum sie bei Schwangerschaftsabbrüchen vom Töten spricht.

Donna Haraway an ihrem Schreibtisch in Santa Cruz, Kalifornien. An der Wand hängt eine Schleife, die sie mit ihrem Hund Cayenne Pepper bei der Hundesportart Agility gewonnen hat. Der Mensch-Hund-Beziehung hat sie auch ein Buch gewidmet: Das Manifest für Gefährten.
Foto: Clara Shuku Mokri