SZ-Magazin: Frau Sraier, viele Patientinnen und Patienten berichten, dass sie Arztbesuche als überfordernd oder enttäuschend empfinden – dabei sollte ihnen doch geholfen werden. Was läuft da schief?
Carola Sraier: Auf der einen Seite haben Ärzte und Ärztinnen wahnsinnig viel zu tun, und auf der anderen Seite bringen Patienten und Patientinnen ein großes Mitteilungsbedürfnis mit.
Die Leute reden zu viel?
Viele möchten ihre Symptome ausführlich schildern, ihre Erkrankungen in einen Kontext setzen und familiäre Vorerkrankungen einordnen. Im Durchschnitt dauert ein Arzt-Patienten-Gespräch in Deutschland aber gerade mal sieben Minuten. Da passt etwas nicht zusammen.
