»Das Einfrieren der Eizellen gibt Frauen ein Stück Handlungsmacht zurück«

Die Zahl der Frauen, die ihre Eizellen einfrieren lassen, steigt rasant – dabei sind die Kosten hoch und der Erfolg keineswegs garantiert. Für wen kommt die Behandlung in Frage und was muss man wissen? Eine Soziologin und eine Kinderwunsch-Ärztin beantworten die wichtigsten Fragen.

Das Einfrieren der Eizellen kann Frauen den Druck nehmen, früh Mutter zu werden.

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Für wen kommt Social Freezing überhaupt infrage?

Brigitte Leeners: Viele denken, das sind alles Karrierefrauen, die ihren Kinderwunsch nach hinten schieben – das stimmt so nicht. Die meisten Patientinnen, die wir sehen, wären überglücklich, wenn sie sofort eine Familie gründen könnten. Aber oft fehlt der Partner. Oder eine Partnerschaft ist gerade zerbrochen. Viele Frauen, die zu uns kommen, wollen sich mit dem Einfrieren der Eizellen den Stress nehmen, beim zweiten Date direkt die Kinderfrage stellen zu müssen. Frauen, die ihre Eizellen einfrieren lassen wollen, sollten nicht zu lange damit warten, am besten geschieht dies vor dem 35. Lebensjahr.