SZ-Magazin: Je länger Paare zusammen sind, desto unzufriedener sind sie in der Regel mit ihrem Sexleben, das zeigen Studien. Warum ist das so?
Katrin Hinrichs: Es ist ein Irrglaube, dass unsere Sexualität immer so aufregend bleibt wie am Anfang. Die Verliebtheit ist meistens schon nach einigen Monaten weg, das ist normal. Der Sex wird mit der Zeit oft langweilig und schläft über die Jahre manchmal sogar komplett ein. Das heißt nicht zwingend, dass wir etwas falsch machen. Der Stresspegel spielt eine entscheidende Rolle: Wer lange zusammen ist, hat oft andere Prioritäten – die Karriere, Kinder im Teenageralter, möglicherweise pflegebedürftige Eltern. Um alles Mögliche wird sich gekümmert, nur nicht um die Paarbeziehung. Auch körperliche Veränderungen können Hemmungen hervorrufen, der Verlust der eigenen Attraktivität spielt oft eine Rolle.
»Die meisten Menschen wollen keine Befriedigung, sie wollen gesehen werden«
Je länger Paare zusammen sind, desto unzufriedener sind sie mit ihrem Sexleben. Wie bekommt man wieder Lust aufeinander? Eine Sexologin erklärt, was hilft, wenn einer mehr will als der andere und warum eine Flaute auch total okay sein kann.

»Kleine Berührungen können eine große Kraftquelle sein«, sagt Sexologin Katrin Hinrichs.
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