SZ-Magazin: Professor Huber, Sie sind Internist, Gastroenterologe – und leiten das Freiburger Uni-Zentrum für Naturheilkunde. Wie kam es zu Letzterem?
Roman Huber: Die Naturheilkunde hat mich schon während des Studiums interessiert, weil ich die in meinen Augen oft sehr auf einfache Ursache-Wirkungs-Beziehungen und Lösungen ausgerichtete Medizin teilweise als unbefriedigend empfand. Ich glaube mehr an komplexe Zusammenhänge und finde ganzheitliche Ansätze geeigneter, um Zugang zu den Patienten zu bekommen. Gerade bei chronischen Krankheiten. Hinzu kommt, dass viele Patienten durch die Maschen der heute überall angewandten medizinischen Leitlinien fallen. Und wieder andere wollen nicht danach behandelt werden, sondern haben eigene Vorstellungen. Ich finde, dass es in unserer Medizin auch dafür Wege geben muss.
Helfen Wadenwickel, Hühnerbrühe und Waldspaziergänge wirklich?
»Die Naturheilkunde ist kein esoterischer Hokuspokus«, weiß Roman Huber, der an der Uniklinik Freiburg an Therapien jenseits der klassischen Medizin forscht. Im Interview bewertet der Arzt die gängigsten Hausmittel nach ihrer Wirksamkeit – und entlarvt auch so manchen Mythos.