Es hätte alles so schön sein können, wenn das Glück nicht gewesen wäre. Ich saß bei Freunden zu Hause, die ich lange nicht gesehen hatte. Das späte Frühstück zog sich angenehm in die Länge. Es war ein sonniger Morgen, unsere Unterhaltung war wegen eines milden Katers aufs Wesentliche reduziert. Und ich würde sagen, bei aller Zurückhaltung vor diesem Begriff: Ich war ausreichend glücklich. Ich sah mit Wohlgefallen, wie einer meiner Freunde seinen Kaffee umrührte und dabei fast einnickte. Es mochte zehn Uhr sein, vielleicht auch elf oder zwölf, wen kümmerte das. Die Zeit hatte eine angenehme Dichte erreicht, sie verging kaum noch. Das Glück schien in mich hinein wie die Sonne in den Raum, mit ein, zwei sanften Strahlen. Doch dann fiel mir mit einem Mal eine Verpflichtung wieder ein, als wäre sie eine vor sich hin schmurgelnde Herdplatte: das Glücksseminar.
Glück allein macht nicht glücklich
Lächeln, genießen, Tagebuch führen: An der Yale-Universität kann man nun Wohlbefinden lernen. Wie sehr hilft das unserem von Natur aus etwas griesgrämigen Autor?