»Eigentlich müsste man eine Party machen, wenn man in die Wechseljahre kommt«

Die Kraft der Menopause nutzen lernen – das verspricht die Neurowissenschaftlerin Lisa Mosconi. Ein Gespräch über die lang verteufelte Hormontherapie, guten Sex im Alter und den gesellschaftlichen Wert älterer Frauen.


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SZ-Magazin: Frau Mosconi, kennen Sie den berühmten Menopause-Dialog zwischen Kristen Scott Thomas und Phoebe Waller-Bridge aus der Serie Fleabag?
Lisa Mosconi: Leider nein.

Den muss ich Ihnen kurz zusammenfassen. Zwei Frauen, die eine gerade 33, die andere Ende 50, sitzen nebeneinander am Tresen. Kristin Scott Thomas sagt, wir Frauen tragen von Geburt an den Schmerz in uns, er ist unser Schicksal: Menstruationsschmerzen, die Brüste tun weh, wir gebären Kinder. Und wenn du denkst, du hast endlich deinen Frieden gemacht, dann geschieht es: die Menopause. Die verfluchte Menopause – und sie ist die beste Sache der Welt. Ja, dein Beckenboden bröckelt, dir wird ständig heiß, es kümmert niemanden, aber du bist frei. Endlich frei.
Das ist interessant, aber es begreift die Menopause immer noch als dramatischen Einschnitt im Leben. Ich würde diesen Diskurs gern normalisieren. Ich habe mich ihr ja aus der neurowissenschaftlichen Richtung angenähert. So betrachtet ist die Menopause ein, Achtung, Hypogonadismus durch Ovarialinsuffizienz.