Warum ich als Model kein Schönheitsideal mehr sein will

Joana Cortes ist ein erfolgreiches Model – und leidet seit Jahren an einer Essstörung. Weil sie nicht länger dazu beitragen will, dass Magersucht und Bulimie sich verbreiten, schreibt sie hier erstmals darüber – und gewährt einen außergewöhnlichen Blick auf ein großes, gesellschaftliches Problem.

Die Autorin Joana Cortes wird als Model international gebucht. Von ihrer Essstörung hat sie bislang nicht öffentlich erzählt.

Foto: Maiken Staak

Essstörungen nehmen weltweit zu – und ich trage dazu bei. Denn als Model bin ich unmittelbar an der Verbreitung von unrealistischen Schlankheitsstandards beteiligt. Weil diese zu den stärksten Treibern von gestörtem Essverhalten gehören und ich nicht länger dazu beitragen will, schreibe ich diesen Text.

Ich will erzählen, dass hinter meinem Erfolg als Model ein trauriges, aber wenig überraschendes Geheimnis liegt: Auch ich leide unter einer Essstörung. Seit drei Jahren. Ohne sie könnte ich die 90-60-90-Maße, die für den vermeintlich perfekten