Was man wissen muss, bevor man Angehörige pflegt

Rare Glücksmomente, kaum Freizeit und wenig Hilfe vom Staat: Angehörige zu Hause zu pflegen, bringt viele nicht nur emotional an Grenzen, sondern auch finanziell. Zwei Expertinnen erklären, was bei der Mammutaufgabe hilft.

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SZ-Magazin: Frau Rohmann, Sie beraten bei der Verbraucherzentrale zum Thema Pflege. Ist man als Kind dazu verpflichtet, seine Eltern im Alter zu pflegen?
Gisela Rohmann: Nein, eine Pflicht dazu gibt es nicht, aber viele Menschen spüren eine deutliche Verantwortung, der sie gerecht werden möchten.

Frau Bührlen, Sie haben zwanzig Jahre Ihre demenzkranke Mutter gepflegt, bevor Sie die Stiftung pflegender Angehöriger »Wir! gegründet haben.
Brigitte Bührlen:
Ja, wir sind nach dem Tod meines Vaters ins Haus meiner Eltern gezogen, damit meine Mutter nicht allein ist. Meine Mutter war später dann noch 13 Jahren in Heimen, weil ich es zu Hause nicht mehr geschafft habe.