»Unter der Pille hat man keinen natürlichen Zyklus«

Immer weniger Frauen wollen mit Hormonen verhüten. Aber welche anderen Methoden sind empfehlenswert? Im Interview erklärt die Gynäkologin Katrin Gross, mit welcher Technik man seinen Körper besser kennenlernt, warum viele die Pille falsch einnehmen – und warum zukünftig die Männer in der Pflicht sind.

Beim Aufklärungsgespräch mit der Gynäkologin können auch unbekanntere Methoden besprochen werden – etwa das Diaphragma oder der Hormonring.

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SZ-Magazin: Frau Gross, gibt es eine Verhütungsmethode, zu der Sie besonders raten?
Katrin Gross: Die perfekte Verhütungsmethode gibt es leider nicht. Wir würden uns natürlich alle eine mit hundertprozentiger Sicherheit und ohne Nebenwirkungen wünschen, die leicht anzuwenden ist, aber die ist nicht in Aussicht. Die Grundfrage, die sich insbesondere viele junge Frauen* stellen, ist: Möchte ich mit oder ohne Hormone verhüten? Früher war es fast schon eine Selbstverständlichkeit, dass man irgendwann zwischen 14 und 18 Jahren die Pille verschrieben bekam. Inzwischen äußern immer mehr junge Frauen den Wunsch, hormonfrei zu verhüten. Hier kommen Barrieremethoden ins Spiel – die bekannteste ist das Kondom – oder auch die Methode der natürlichen Familienplanung, bei der man anhand von Körpertemperatur und Zervixschleim die fruchtbaren Tage bestimmt.