Das Museum der vergangenen Liebe

Was bleibt von der Ex? Der Schriftsteller Marc Fischer forscht nach.

Es stimmt ja nicht, dass nichts übrig bleibt, wenn sie gehen. Es bleibt eine Menge: von Marie das rote Tön-Shampoo und die einzige Creme, gegen die sie nicht allergisch war; von Eva eine kaputte 90-Minuten-Kassette mit Liedern von Elvis Costello, ein Rest Wunderkerze, eine vielleicht etwas zu romantisch geteilte Dollarnote (für New York); von Jessica ein halber Joint und ein Foto im Gück; von Carolina ein Büschel Haare (sie hatte soviel davon); von Lena Augentropfen, Lippenstift, ein Tampon, ja nun, manchmal ist das alles.

Fast jeder Dieb, Räuber, Mörder hinterläßt Spuren am Ort seiner Tat – aber kaum jemand läßt mehr zurück als Liebende, die auf einmal keine Liebenden mehr sind. Der Dieb nimmt weg, wenn er kommt; die Ex-Liebe fügt hinzu, wenn sie geht: Gefühle, Schmerzen, Erinnerungen in Form von alten T-Shirts, Notizbüchern, Lippenstiften, Ausweisen, Zahnbürsten, Taschenbüchern, CDs, Flugtickets, Kinokarten, Cocktailkleidern, Weinflaschen, Kaugummis, Fremdwährungen. Seltsame Totems vergangener Existenzen sind das, die Geschichten erzählen, und meist sind sie traurig. „Got a picture of you beside me, got your lipstick mark still on your coffee cup“ heißt es in dem Trennungsklassiker „Back for good“ von Take That. Was tun mit diesen Dingen der Vergangenheit, ihren stillen Schreien und ihrem schrillen Schweigen? Lesen Sie weiter auf jetzt.de welches die besten Methoden sind, mit den Überbleibseln der Beziehung umzugehen.
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