»Superhelden-Filme sind faschistisch«

Warum entstehen in Hollywood so viele ­Filme, die sich gleichen? Der Regisseur und Oscar-Preisträger Michel Gondry spricht über die Zwänge seiner Branche und seinen Wunsch, das Kino näher zu den Menschen zu bringen.

Action, Drama, Horror, Liebesfilm? Was darf's denn sein? Michel Gondry, 60, in der Kulisse einer Videothek, die in Mülheim für seine »Home Movie Factory« errichtet wurde.

Foto: Julia Sellmann/Soothing Shade

Michel Gondry sitzt in einer Ruhrpott-Kneipe und nippt an seiner Cola. Nur dass es keine echte Kneipe ist, sondern die Kulisse ­einer Kneipe, die hier am Rand von Mülheim an der Ruhr in einer alten Fabrikhalle aufgebaut wurde. Diese und viele andere Filmkulissen gehören zu »Michel Gondry’s Home Movie Factory«, einem Mitmachprojekt für Film-Amateure, das nach Stationen in Paris, New York und Tokio nun nach Deutschland gekommen ist, als Teil der Ausstellungsreihe Ruhr Ding: Schlaf. Bis zum 25. Juni können alle, die möchten, hier einen kurzen Film drehen, und auch wenn Gondry nur am Anfang persönlich vor Ort war, schwebte sein Geist doch stets irgendwie im Raum.