Eigentlich hat der freundliche Mann am Empfang Bescheid gegeben, »Mr. Pettibon, Besuch für Sie«, aber sobald man dem Künstler dann gegenübersteht, im 57. Stock des Gehry Tower, 267 Meter hoch, ein paar Blocks nördlich der Wall Street, ist man dankbar, dass dieser belgische Griffon ununterbrochen winselt und bellt, weil so wenigstens irgendwas geschieht: Raymond Pettibon ist anwesend, man sieht ihn, er steht in seinem Wohnzimmer und starrt auf den Boden, aber er scheint nicht zu bemerken oder wahrhaben zu wollen, dass sich außer ihm noch jemand im Raum befindet.
»Es gibt nichts, was mich weniger interessiert als Geld, Macht oder Respekt«
Mit zwanzig war er Punk, mit vierzig wurde er vom Kunstmarkt entdeckt, mit Anfang sechzig zählt er zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Raymond Pettibons Haltung ist die gleiche geblieben: Er leidet an seiner Heimat USA und möchte ihr gleichzeitig helfen, ein besserer Ort zu werden.