SZ-Magazin: Ihr Urgroßvater war der Ölmagnat Jean Paul Getty I, er galt zu Lebzeiten als reichster Mann der Welt. Ihr Großvater hieß John Paul Getty II, Ihr Vater John Paul Getty III. Wie kommt es, dass Ihr Rufname Balthazar lautet und nicht Paul?
Balthazar Getty: Meine Eltern hatten vor meiner Geburt in Italien einen Künstler getroffen, der Balthazar hieß. In einigen meiner Dokumente ist mein Name als Paul Balthazar Getty eingetragen, in anderen Balthazar Paul Getty. Auf gewisse Weise bin ich also doch der vierte Paul geworden, aber ich trage nicht die gleiche Last. Ich hatte Glück und bin eigentlich immer Balthazar oder Balt gerufen worden. Es kommt mir schrecklich und egoistisch vor, den eigenen Namen unter den seines Kindes zu setzen und seinen Sohn damit zum Junior zu machen. Mir fällt kein einziger Jugendlicher ein, der nicht mit dem Zusatz Junior zu kämpfen hatte.
»Geld raubt jungen Menschen den Ehrgeiz«
Sein Urgroßvater war der reichste Mann der Welt, sein Vater wurde Opfer einer brutalen Entführung. Heute ist Balthazar Getty Schauspieler und immer noch Multimillionär. Im Interview spricht er über die Drogensucht in seiner Familie, den Selbsthass der Reichen und darüber, was er tut, um seine eigenen Kinder nicht zu verziehen.

Balthazar Getty, 50, in der Bibliothek seines Hauses in den Hollywood Hills. Den Eisbär hat er vom Vorbesitzer des Hauses Rick Rubin, dem legendären Musikproduzenten, übernommen.
Fotos: Pat Martin at Rocket Science Studio