»Nur wenn man scheitert, wächst man auch«

Die britische Autorin Elizabeth Day hat einen Bestseller übers Scheitern geschrieben. Im Interview erklärt sie, warum es uns besser geht, wenn wir alle Erwartungen beiseite schieben – und warum es uns stärker macht, auch mal etwas an die Wand zu fahren.

Die Autorin und Journalistin Elizabeth Day, 41, schrieb unter anderem für The Observer.

Foto: Jenny Smith Photography

SZ-Magazin: Zurzeit bekommt man schnell das Gefühl zu versagen: Weil man sich schwer auf die Arbeit konzentrieren kann, den Kindern kaum gerecht wird, den halben Tag im Schlafanzug verbringt oder einfach nur nicht sein bestes Selbst ist.
Elizabeth Day:
Mein wichtigster Rat an diese Menschen lautet: Seien Sie nett zu sich! Über die Pandemie und ihre Folgen haben wir zwar keine Kontrolle, aber wie wir mit uns selbst umgehen, steht in unserer Macht. Ein bisschen mehr Zeit ist doch das einzige Geschenk, das wir in dieser schrecklichen Situation bekommen. Wenn wir also zu spät aufstehen, unseren Roman nicht weiterschreiben und auch keinen tollen Kuchen backen, dann sind wir noch lange nicht gescheitert – im Gegenteil. Wir dürfen ruhig länger für Dinge brauchen und auch mal durchhängen, ohne uns schuldig zu fühlen. Es ist Zeit, um von allen Erwartungen Urlaub zu nehmen.