Ja, danke, schon okay

Statt ihren Pandemie-Frust rauszulassen, reißen sich viele Menschen permanent zusammen und betonen, wie gut es ihnen gehe. Unsere Autorin erklärt, was an diesem zwanghaften Optimismus gefährlich ist, und warum in der Krise auch die negativen Gefühle weiterhelfen.

Wer immer schön Wetter macht, der kann keinen Sturm entwickeln. Manchmal muss es stürmen, damit sich was ändert.

Foto: Willem De Haan

Ein fünfjähriger Junge hilft beim Tischdecken. Er darf die Weingläser tragen, er soll vorsichtig sein, er bemüht sich sehr. Aber eins rutscht ihm doch aus der Hand und fällt auf den Boden. Es zerbricht nicht etwa in tausend Scherben, sondern sauber am dünnen Stil in zwei Teile. Der Junge, der Sohn einer Freundin, bringt mir die beiden Teile, lächelt tapfer und sagt »Gott sei Dank nicht ganz kaputt«.

»Gott sei Dank nicht ganz kaputt« ist seitdem ein geflügeltes Wort bei