»Die Scham treibt mich bis heute um«
Ehemalige Lehrerin, 76, Münster: »›Mama Ich habe mein Handy verloren, benutze mein altes Handy und habe neue nummer. Du kannst meine alte nummer löschen und diese nummer speichern‹. Danach ein Daumen-hoch-Emoji. ›Das ist ja sehr doof. Zum Glück hast du ein altes Handy. Die Nummer habe ich notiert. Alles Liebe, Mama‹. Küsschen-Emoji. So begann am 24. Mai 2022 der knapp zwei Stunden dauernde Whatsapp-Chat mit meinem Sohn Markus, der gar nicht mein Sohn Markus war (die Namen in diesen Texten wurden geändert, sind der Redaktion aber bekannt – Anm. d. Red.). Das ahnte ich da noch nicht. Im weiteren Verlauf fragte mich mein angeblicher Sohn, ob ich ihm helfen könne, er müsse dringend eine Rechnung bezahlen, könne sich mit dem alten Handy aber nicht in sein Bankkonto einloggen. Vorsichtig, wie ich Markus kenne, warnte er mich, der Betrag sei ›ziemlich hoch‹, es gehe um ›1862,35 für Miete und Rückstände‹. Wenn der Betrag heute nicht überwiesen werde, würde er sich erhöhen, sagte Markus.