»Ich möchte die Menschen mit dem Tier verbinden, das in uns steckt«

Der Israeli Ohad Naharin wurde als Erfinder eines Tanzstils namens Gaga berühmt, bei dem man sich auch mal bewegen soll wie eine Nudel im kochenden Wasser. Das hilft sogar gegen Traumata und Parkinson.

Ohad Naharin 1982 bei einer Aufführung in New York. Damals schrieb er schon Stücke, in denen er auch auftrat. Heute ist er 72 und Haus-Choreograf der Batsheva Dance Company in Israel. Aufgrund des Erfolgs seines Tanzstils nennt man ihn »Mr. Gaga«.

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SZ-Magazin: Gaga sei Ihr erstes Wort als Kind gewesen, haben Sie einmal erzählt. Das war allerdings erfunden. Waren Sie da verärgert, nach der Herkunft dieses albernen Namens gefragt zu werden?
Ohad Naharin: Überhaupt nicht. Ich erfinde gern Geschichten, weil sie manchmal mehr erklären als die Wirklichkeit. Außerdem hält es mich bei Laune. Nur von mir zu erzählen, langweilt mich.

Das Wort Gaga lässt einen glauben, jedes Kind könne so tanzen.
Ja, Gaga-Anfänger dürfen auch gleich mit Leuten tanzen, die das schon länger tun. Aber es gibt schon unterschiedliche Kurse für Tänzer und Menschen, die Gaga nur für ihr Wohlbefinden tanzen wollen. Hobbytänzer an Gaga-Kursen für Tänzer teilnehmen zu lassen, könnte sogar gefährlich sein, denn da setzen wir auch anspruchsvolle klassische Ballettpositionen ein.