»Wie verrückt muss man sein, zu glauben, diese Stadt besetzen zu können?«

Ständig in Todesgefahr und doch sehr lebendig: Wie behauptet sich die ukrainische Metropole Kiew im Krieg? Ein Stadtgespräch mit Bewohnerinnen und Bewohnern, die entschlossener sind, als sie vor der Belagerung je gedacht hätten.

    Alle Fotos: Emile Ducke/Ostkreuz

    Es ist ein Mittwoch Ende September, drei Wochen bevor wieder russische Raketen in Kiew einschlagen werden. Das »Musafir« in der Bohdan-Chmelnyzkyj-Straße im Herzen der Stadt war schon immer ein beliebtes Restaurant, aber im Krieg wurde es zu einem Symbol. Denn das »Musafir« machte einfach weiter: Es hielt auch im März, in den Wochen, als die Hauptstadt der Ukraine von russischen Truppen belagert und im Ausnahmezustand war, seine Türen offen und servierte weiter Kebab oder Linsensuppe oder Yantik, pikant gefüllte Pfannkuchen.