»Nicht die Angst ist das Problem, sondern das Grübeln«

Mit Entsetzen schauen viele auf das Geschehen in der Ukraine. Der Psychologe Lars Auszra erklärt, wie man es schafft, nicht von seinen Ängsten überwältigt zu werden und mit welchen einfachen Mitteln man einen Ausweg aus der Spirale düsterer Gedanken finden kann.

Was für Gefahren lauern da draußen? Der Krieg in der Ukraine macht vielen Manschen Angst.

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Herr Auszra, Wladimir Putin hat zu Beginn des Kriegs indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht, nun haben russische Truppen ein Atomkraftwerk beschossen. Zwei Drittel der Deutschen fürchten einer Umfrage zufolge, dass der Konflikt der Auftakt eines Dritten Weltkriegs sein könnte. Melden sich bei Ihnen in der Praxis mehr Patienten und Patientinnen, die Angst vor dem Krieg haben?
Lars Auszra:
Es ist noch zu früh, um das einzuschätzen, aber vergangene Woche war in der Tat eine Patientin bei mir, deren Angststörung durch Ereignisse wie den Anschlag auf das Bataclan in Paris 2015 oder den Ausbruch der Corona-Pandemie getriggert wird. Während der Therapie habe ich sie gefragt, was ihre größte Angst ist.