»Wir machen das, was notwendig ist, aber nicht das, was uns am Herzen liegt«

Wer seine Träume ständig auf später verschiebt, wird das eines Tages bereuen, sagt die Psychologin Alexandra M. Freund. Hier erklärt sie, warum Bucket-Listen sinnvoll sein können – und wie wir uns auch in stressigen Lebensphasen Freiräume schaffen für das, was uns wirklich wichtig ist.  

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SZ-Magazin: Frau Professorin Freund, seit einigen Jahren liest man viel von dem Begriff »Bucket List« – was genau steckt dahinter?
Alexandra Freund: »Bucket List« stammt aus dem Englischen – »to kick the bucket«, den Löffel abgeben – und meint eine Liste von Dingen, die wir noch erleben möchten, bevor wir sterben. Wobei hier explizit nicht essenzielle Sachen gemeint sind, sondern solche, die sozusagen das Salz in der Suppe des Lebens ausmachen. Das ist bei jedem etwas anderes, die einen träumen von einer Auslandsreise, die anderen vom Klettern, aber auch Zeit mit Freunden, Zeit im Garten, Zeit für Muße könnte auf der Liste stehen. Also all das, was nicht lebensnotwendig, aber lebenswert ist.