SZ-Magazin: Herr Roebke, Sie kümmern sich seit 25 Jahren als Notfallseelsorger bei Katastrophen wie der Flut im Ahrtal um Menschen, die ihr Haus verloren haben, oder sprechen mit Kindern, deren Mutter oder Vater gerade gestorben sind. Vor welcher Situation fürchten Sie sich in Ihrem Beruf am meisten?
Albi Roebke: Leid gegeneinander abzuwägen fällt schwer, weil das Leid nach einem plötzlichen Tod immer absolut ist. Man muss als Notfallseelsorger einschätzen können, ob einem die jeweilige Situation zu viel werden könnte und man sich ihr lieber nicht aussetzt. Das sollte man wissen, bevor man losmarschiert. Es ist professionell zu sagen, aufgrund der eigenen Biografie mache ich bestimmte Sachen nicht.
»Wenn man liebt, hört die Trauer nie ganz auf«
Wie übersteht man Schicksalsschläge? Pfarrer Albi Roebke arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Notfallseelsorger. Er weiß, was Hinterbliebene im ersten Moment brauchen, und erklärt, warum Mitleid meist nicht hilfreich ist.

Eine plötzliche Todesnachricht ist für viele Hinterbliebene traumatisch - Notfallseelsorger helfen ihnen, damit umzugehen.
Foto: Ingmar Björn Nolting