»Das Blut klebt an diesen schönen Spielen«

Vor 50 Jahren starben elf israelische Sportler beim Olympia-Attentat in München. Shaul Ladany und Gad Tsabari gelang damals die Flucht. Ein Gespräch über ihre Erinnerungen an das schreckliche Ereignis – und über das Leben danach.

Gad Tsabari (links), ehemaliger ­Ringer, und Shaul Ladany, Geher und Holo­caust-Überlebender, in Omer, Israel.

Bevor es losgeht an diesem kühlen Märztag, schenkt Gad Tsabari den beiden Reportern und sich drei Gläser Brandy ein. Es ist noch früh am Vormittag, aber den müsse man probieren. Tsabari, 78 Jahre alt, dunkler Teint, Ringe unter den Augen, brennt ihn selbst. Er hat auch einen Weinhang am Stadtrand. Den Cabernet Sauvignon verkauft er hier in seiner kleinen Bar neben einer Tankstelle an einer Ausfallstraße von Tel Aviv. Zwei staubige Fernseher stehen auf der Durchreiche. Tsabari öffnet nur noch,