SZ-Magazin: Herr Tölk, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, heißt es. Gilt das auch für die Liebe?
Anton Tölk: Ja natürlich. Wir schenken, um Beziehungen zu fördern. Je enger die Beziehung, desto wichtiger ist uns dieser Gabenaustausch. Dafür will ich auch etwas: Anerkennung. Ich möchte wahrgenommen werden. Das total altruistische Geschenk gibt es nicht. Ein Geschenk soll immer etwas auslösen im anderen. Politische Parteien, die Kugelschreiber verteilen, machen das nicht, weil sie denken, die Menschen benötigen dringend Schreibutensilien. Sondern weil sie Bindung herstellen wollen. Schenken ist immer ein Geben und Nehmen.
»Ein gutes Geschenk zeigt, dass man den anderen wahrnimmt«
Um Enttäuschungen an Weihnachten vorzubeugen, hilft es, die Bedeutung des Schenkens wirklich zu verstehen. Der Psychotherapeut Anton Tölk verrät, welche Fallstricke es für Paare gibt, wie sie es dieses Jahr besser machen können – und so sogar ihre Bindung festigen.