»Ich hatte große Angst, den Stempel des Scheiterns zu tragen«

Fehler einzugestehen und offen über Misserfolge zu sprechen, fällt vielen schwer. Dabei kann gerade aus solchen Momenten große Kraft erwachsen. Vier Menschen erzählen, woran sie im Leben gescheitert sind, was sie daraus gelernt haben – und wie ihr Neustart aussah.

»Es braucht Mut neu anzufangen. Doch es birgt auch die Chance, sich zu vergeben und wieder zu starten.« (Markus Roll)

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Simone Burel, 36, Mannheim, neuer Job

»Nach meiner Linguistik-Promotion in Mannheim habe ich in Frankfurt bei einem Finanzdienstleister als Kommunikationsleiterin angefangen. Ich war 28, wollte unbedingt in die Leitungsposition, hatte den höchsten Bildungsabschluss in der Firma und bereits Erfahrung in der Unternehmensberatung. Aber ich hatte noch nie in einem so großen Unternehmen gearbeitet. Dort herrschte eine andere - männlich und machtorientierte Kultur, die nicht dem entsprach, was ich mir vorstellte. Im Großraumbüro saß ich in der Mitte, ich konnte mich