Liebe ist wie ein 400-Meter-Lauf im Rausch. Atemlos, anfangs von großer Leichtigkeit, dann anstrengend. Wie auf der Tartanbahn ist auch in der Liebe der Sympathikus hochreguliert, also jener Teil des vegetativen Nervensystems, der den Körper sofort auf Touren bringt: Das Herz schlägt schneller, Lungenbläschen weiten sich, der Stoffwechsel legt ein paar Schippen drauf, und die Körperspannung nimmt zu.
Außerdem scheint der ganze Mensch vor Euphorie und Lebenslust nur so zu bersten. Denn im Gehirn von Liebenden wird vermehrt das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Dieser Neurotransmitter wirkt wie ein Aufputschmittel. Dopamin ist subtil, es ist ein Besser-als-erwartet-Hormon, das besonders dann freigesetzt wird, wenn etwas überraschend anders ist. Da trifft man auf einen Menschen, der betörend fremd riecht oder komische Geräusche macht oder umwerfend einnehmend ist – und das Dopamin pumpt.