»Schlürfen ist bei Ramen essentiell«

Ramen-Nudelsuppen brechen mit den strikten Regeln der japanischen Küche – und sind in Deutschland derzeit äußerst beliebt. Koch Florian Ridder erklärt, warum der richtige Nudelteig entscheidend ist, welche Rolle Glutamat spielt und welche Zutat unbedingt in die Brühe muss. 

Das Besondere an den Nudeln ist die Elastizität, die beim Schlürfen hilft.

Foto: Getty/Tang Ming Tung

SZ-Magazin: Was ist der Unterschied zwischen Ramen und anderen Nudelsuppen?
Florian Ridder: Die Nudeln. Deren PH-Wert wird in den basischen Bereich gebracht. Dadurch bekommen sie einen besonderen Geschmack und Elastizität. Das unterscheidet Ramen-Nudeln von italienischen Nudeln.

Wie stellt man Ramen-Nudeln her?
Traditionell nimmt man dafür sehr weißes Mehl, in Deutschland äquivalent dazu wäre 405er-Mehl oder 555er-Mehl. Je niedriger diese Zahl ist, desto weißer ist das Mehl und desto heller werden die Nudeln. Der Teig ist relativ trocken und bröselig – man hat Wasserwerte von gerade einmal 20 Prozent. Durch die Zugabe von Kansui-Pulver – im Prinzip ist das eine Mischung aus Pottasche und Natron – wird der PH-Wert erhöht. Im basischen Bereich reagiert das Gluten im Mehl anders als im neutralen oder sauren PH-Wert: Die Nudeln werden dadurch elastischer, haben einen festeren Biss und einen Eiergeschmack – obwohl keine Eier drin sind.