»Ein Rezept mit langer Zutatenliste schreckt mich erstmal ab«

Meera Sodha, die »Meisterin der gemüselastigen Alltagsgerichte« erklärt, wie man nach Feierabend schnell, gut und abwechslungsreich kocht und was Dienstage plötzlich wie Freitage schmecken lässt (mit Rezepten!).

»Das Abendessen hat die Kraft, aus einem schlechten Tag einen guten zu machen« sagt die Londoner Köchin Meera Sodha.

Foto: DK Verlag/David Loftus

Meera Sodha sitzt am Tresen in ihrer Küche in London, als sie den Videoanruf annimmt. Hinter ihr drängen sich Kochbücher in Regalen. Sie lächelt und entschuldigt sich dafür, dass das mit der Kamera noch etwas geruckelt hat am Anfang. Sodha ist in England aufgewachsen, ihre Familie hat indische Wurzeln, hat später in Uganda als Teil der asiatischen Minderheit gelebt und kam in den Neunzigerjahren als Flüchtlinge nach England. Sodha hat am zu Beginn ihrer Karriere in ganz anderen Branchen gearbeitet – zum Beispiel eine indische Dating-Agentur gegründet – bevor Sie eine Bestseller-Kochbuch-Autorin wurde. Die New York Times bezeichnete sie als Meisterin der gemüselastigen Alltagsgerichte. Fast immer sind ihre Rezepte vegetarisch, außerdem veröffentlicht sie bei der britischen Zeitung The Guardian jede Woche ein veganes Rezept. Ihr neues Kochbuch »Dinner« (auf Deutsch: »Happy«) hat sie dem Abendessen gewidmet. Auf die Frage, was ein alltagstaugliches Abendessen ausmache, überlegt sie nicht lange: Es müsse schnell gehen. Man müsse alle Zutaten schon in den Küchenschränken stehen haben oder zumindest in einem einzigen Laden bekommen. Und man habe ja schon einen Arbeitstag in den Knochen, also dürfe das Rezept auf keinen Fall komplizierte Schritte beinhalten.