»Ich bin tatsächlich ganz gern hungrig«

Essen spielt eine große Rolle im Werk von Walter Moers, dem Schriftsteller, Zeichner und Erfinder von Käpt'n Blaubär und der Fantasiewelt Zamonien. Ein Interview über seine Essgewohnheiten beim Arbeiten, das Sammeln von Kochbüchern und seinen Trick für pochierte Eier.

Die Figur des »Kleinen Arschlochs« zeichnet Walter Moers seit rund zwanzig Jahren nicht mehr. Den Zeichenstil hat er beibehalten, hier für ein Selbstporträt.

Illustrationen: Walter Moers

So berühmt seine Bücher sind, so bekannt ist Walter Moers für eine Eigenschaft, die vielleicht auch seine größte Errungenschaft ist – anonym zu bleiben. Seit vielen Jahren meidet er öffentliche Auftritte und gibt Interviews, wenn überhaupt, nur schriftlich. Moers nannte mal als Grund auch die Fairness: Wenn der Journalist alle Zeit hat, sich seine Fragen aufzuschreiben, wieso sollte das nicht auch der Interviewte beim Antworten dürfen? So findet auch dieses Gespräch per E-Mail statt.

Acht Romane aus Zamonien hat Moers veröffentlicht, die laut Verlag mehr als drei Millio­nen Mal verkauft wurden, Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte erschien im September. Moers kann sich nicht nur fantastische Welten ausdenken, sondern auch fantastisches Essen: gebratene Mäuse­blasen, Eier des Tarnkappenstörs, Nüsse vom Baum der Erkenntnuss. Köstlichkeiten, die Fragen aufwerfen.