Das Interview findet per Telefon statt, nicht wie geplant in Antwerpen, Simons’ Heimatstadt. Dort sollte im März seine neue Kollek-tion für den dänischen Stoffhersteller Kvadrat vorgestellt werden, aber Corona hat alles im Griff. Wochen vor der Krise hatte eine Meldung die Modebranche elektrisiert: Simons, der zuvor gefeierter Chefdesigner bei Jil Sander, Dior und Calvin Klein war, steigt bei Prada ein und wird gleichberechtigter Kreativdirektor neben der Firmengründerin. Fragen dazu werde Simons nicht beantworten, erklärt dessen PR-Abteilung. Eine Weisung, die Simons selbst dann nicht sonderlich zu interessieren schien.
»Ich habe genug vom Exzess«
Der belgische Designer Raf Simons gilt als Schrittmacher seiner Zunft. Im Interview spricht er über die Gemeinsamkeiten von Mänteln und Sofas, seine neue Rolle als Kreativ-Chef bei Prada – und die Lehren aus der Corona-Krise.
Raf Simons, 1968 in Neerpelt (Belgien) geboren, gilt als einer der wichtigsten Modegestalter. Bekannt ist seine Vorliebe für besondere Stoffe, wie auch sein Stricksweater beweist.
Foto: Clement Pascal/NYT/Redux/laif