»Ich finde die Klischees über Feministinnen zum Kotzen«

Alice Schwarzer ist Deutschlands bekannteste Feministin. Sie wird bewundert – und vehement abgelehnt. Ein Gespräch über Liebe zu Männern und Frauen, den Hass, der ihr entgegenschlägt, und über ihr ­auf­regendes Leben, kurz vor ihrem 80. Geburtstag.

Alice Schwarzer, wie ihre Ehefrau, die Fotografin Bettina Flitner, sie sieht.

Foto: Bettina Flitner/laif

Um kurz vor zehn Uhr morgens an einem Freitag im November sitzt Alice Schwarzer allein am Tisch in der ziemlich vollen Lobby des Hotels »Vier Jahreszeiten« in München und wartet. Später wird sie erzählen, es sei ihr neuer Trick, zu früh dran zu sein. Dann stünde es, so sagt sie sinngemäß, immer erst mal Vorteil Schwarzer.

Zur Begrüßung steht sie auf, entschuldigt ihre Langsamkeit, von der man gar nichts merkt, mit »Moment, ich hab doch acht Schrauben im Rücken, meine