Weltstadt mit Schmerz

Einen Herbst ohne Oktoberfest hat München
seit 1949 nicht erlebt. Die Theresienwiese bleibt in den kommenden Wochen leer, die Fahrgeschäfte und Festzelte liegen in ihren Lagern wie im Winterschlaf. Eine Reise durch eine Welt, die aus dem Takt geraten ist.

In einer Halle bei München wartet die Quadriga des Marstall-Festzelts auf die nächste Wiesn.

Zerlegte Zelte

Alles ringsum ist steil und hoch, überall türmt sich Holz auf – Stapel aus Bodenbrettern, Berge von Pfosten, Bohlen und Pfetten, dazwischen die Firste der Festzelte. In der Luft liegt ein Geruch nach Holz und etwas anderem, erdig und herb. So riecht das ­Oktoberfest, wenn es nicht aufgebaut ist.

Ein Zimmermann deutet das Holz der Zelte aus, dies, hier drinnen in den Hallen, wird der einzige Wiesn-Rundgang im Jahr 2020 sein. Da, der Turm vom Löwenbräu. Dort,