»Zwischen diesen Buchdeckeln liegt ein Teil meiner kulinarischen Kindheit«

Der Vater unserer Autorin hat einst alle seine Rezepte handschriftlich in einem Buch festgehalten. Jetzt, wo er tot ist, wagt sie sich an seine Gerichte – und erkennt, dass es dabei um viel mehr als Kochen geht.

Foto: privat

Herbstzeit ist Knödelzeit. Bei mir heißt das: Zeit für »Semmeln-Knödeln«. Und nein, das ist kein Schreibfehler, sondern in unserer Familie die grammatikalisch zwangsläufige Form, wenn mehrere Knödeln aus mehreren Semmeln hergestellt werden. Da halten wir es mit dem bayerischen Komiker Karl Valentin, und so steht es deshalb im handgeschriebenen Rezeptbuch meines Papas: »Semmeln-Knödeln für 4 Personen, frei nach Karl Valentin«.

Meine Eltern haben fast 25 Jahre lang ein traditionsreiches Restaurant geführt, mit meinem Papa als Küchenchef. Zu seinem Ruhestand kurz