Ich sage jetzt Ferida zu ihr. Seit sie mir beim Begrüßungs-Espresso am Busbahnhof in Cazin von ihrem »Scheiße-Leben« erzählte, ist es vorbei mit meiner Distanz: Ihr Vater hat sie früh verheiratet mit einem Mann, den er in Ordnung fand, sie nicht. Mit ihm zog sie vor 39 Jahren nach München, sie bekamen zwei Söhne, er hat sie gewürgt und geschlagen, eine Hure geschimpft, mit ihrem zweiten Mann, Bosnier auch er, hat sie zwei Kinder, mit ihm war sie elf Jahre
Bei der wohlbekannten Fremden
An 250 Tagen im Jahr macht Ferida Makalic in München sauber. Im Juli und August aber fährt sie zu ihrer Familie nach Bosnien. Unsere Autorin hat ihre Putzfrau begleitet.