»Wir haben gewusst, dass es ein Risiko gibt, und er hat es auch gewusst«

David Lama war das Wunderkind des Klettersports. Vor einem Jahr kam er bei einem Lawinenabgang ums Leben. Wir haben seine Eltern, Freunde und Kollegen nach ihm befragt. Ihre Erinnerungen zeichnen das Bild eines Menschen, der alles auf einmal war: radikal und gelassen, besessen und liebevoll.

David Lama 2009 – ausnahmsweise nicht in einer Felswand, sondern beim Blick aus dem Zug in der kasachischen Wüste, Richtung Karavshin Valley.

Foto: Rainer Eder

Vor 14 Jahren erschien im SZ-Magazin ein Porträt über David Lama, der gerade 16 geworden war und als Wunderkind des Klettersports galt, ja vielleicht als größtes Talent, das es in diesem Sport je gegeben hatte. Unser Reporter war damals verblüfft: »Dieser Lama ist ein besonderer Mensch«, der Junge – 1,65 Meter groß und 55 Kilo schwer – habe fast nichts gesagt, und doch könne man sich seiner Aura nicht entziehen.

In den Jahren danach entwickelte sich Lama zu einem