SZ-Magazin: Auf meinem Balkon steht noch ein angebrochener Sack Blumenerde aus dem vorigen Jahr. Kann ich die Erde noch verwenden?
Manfred Piepereit: Da wäre ich skeptisch. Feuchtigkeit und Frost tun keiner Blumenerde gut. Blumenerde ist lebendig, darin sind Mikroorganismen enthalten, die arbeiten. Wenn die Erde feucht ist, gehen die Abbauprozesse weiter. Dabei werden Salze freigesetzt, die empfindlichen Pflanzen schaden können. Das ist wie eine versalzene Suppe. Das mögen die Wurzeln nicht.
Welche Bestandteile sollte eine hochwertige Blumenerde denn haben?
Wir mischen in unserer Gärtnerei eigene Blumenerde an, eine klassische und eine torffreie Bio-Erde. Die klassische Blumenerde enthält Torf, Holzfasern, Rindenhumus, Ton und gütegesicherte Komposte. Der Anspruch an Komposte ist sehr hoch. Die Salzgehalte dürfen nicht zu hoch sein und wir müssen sicherstellen, dass keine Schadstoffe oder Mikroplastik enthalten sind. Wir verwenden deshalb keine Überreste aus Hauskomposten, sondern hauptsächlich streng kontrollierters kompostiertes Schnittgrün von einem regionalen Zulieferer.