Wie finden Sie eigentlich diese ständigen Bergdoktor-Fragen, Hans Sigl?

Der Schauspieler im Interview ohne Worte über Tipps bei Nervosität, längst vergessene Tanzschritte und sein Aufwachsen in einem Haushalt voller Frauen.

Geboren 7. Juli 1969 in Rottenmann, Österreich 
Beruf Schauspieler
Ausbildung Jurastudium und Lehramtstudium (beides abgebrochen), Schauspielschule Tiroler Landestheater Innsbruck 
Status Frauentraum

Einmal im Jahr braucht Hans Sigl dann doch eine Pause vom Bergdoktor. Ein paar Wochen nehme er sich stets nach Silvester frei, sagte er in einem Interview, keine Drehtermine, keine sozialen Medien. Die restliche Zeit ist er Doktor Martin Gruber, so überzeugend, dass Millionen Menschen einschalten und massenweise Fans ins beschauliche Ellmau reisen. Mehr als 150 Folgen gibt es mittlerweile, gerade läuft die 17. Staffel im ZDF. So lange Sendezeiten sind sonst nur Tatort-Kommissaren und Seifenoper-Charakteren vergönnt. Gruber bewegt sich irgendwo dazwischen: Er rast im grünen Mercedes zu seinen Patienten, diagnostiziert in Lederjacke, stolpert dann von Frau zu Frau und immer wieder in Familiendramen.

Als Sigl die ­Rolle 2007 angeboten bekam, wollte seine Agentin direkt absagen. Zu seicht. Schließlich hatte er eine Theaterausbildung und bei SOKO Kitzbühel Kriminalfälle gelöst. Sigl kündigte der Agentin und nahm die Rolle an. Seitdem führt er ein »zweites Leben«, so nennt er das. In der Realität ist er seit 16 Jahren verheiratet, golft und meditiert, spricht sich für Klimaschutz und gegen Rechtsextremismus aus. Es ist wohl wie bei vielen erfolgreichen Langzeitbeziehungen: Gegensätze tun gut, gelegentlicher Abstand auch. Doktor Gruber, sagte Sigl einst, sei für ihn ein »Freund«.