»Die Freude am eigenen Untergang ist Teil der europäischen Identität«

Europa ist mehr als ein Kontinent: Es ist eine Idee, ein Mythos – und vor allem ein ziemliches Durcheinander. Sind Europa und die Werte, die es verkörpert, noch zu retten? Ein Gespräch mit dem niederländischen Bestseller-Autor Ilja Leonard Pfeijffer, der einen brisanten Europa-Roman geschrieben hat.

Vergangenheit hat Europa jede Menge, wie hier im ArchäologischenMuseum in Athen.Aber was ist mit der Zukunft?

Foto: Loulou D’Aki

Ilja Leonard Pfeijffer ist ein Außerirdischer: ein Niederländer, der in der Altstadt von Genua lebt. Man erkennt ihn auf Anhieb, wenn er aus dem Zwielicht der Gassen auf einen zukommt: groß, langes Haar, ausladender Schritt – ein Wikinger im blauen Anzug mit weinroter Krawatte (trotz 30 Grad!). Manche grüßen ihn, andere rufen ihm was zu, die Menschen hier kennen den Mann, der seit Jahren in den Cafés ihres Viertels sitzt und seine Romane, Gedichte, Theaterstücke mit Füller in Notizbüchlein schreibt.