Zu den Hochgefühlen, die uns die Welt zu bieten hat, gehört jenes, das mit dem Radfahren verbunden ist. Niemand hat das besser geschildert als Thomas Bernhard in der Geschichte Ein Kind. Er beschreibt, wie er sich als Achtjähriger in Traunstein das Waffenrad seines Vormunds lieh (freilich, ohne dass der Vormund oder sonst jemand von dem Leihvorgang Kenntnis gehabt hätte), um sich damit auf den Weg zur Tante Fanny in Salzburg zu machen. Wobei der Begriff Waffenrad in die Irre führt. Mit einer Waffe hatte dieses Fahrrad nichts weiter zu tun, als dass es – wie allerdings alle möglichen Schussgerätschaften – von der Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft in Steyr hergestellt worden war, ein einfaches, robustes Velo, schwarz, mit großen Rädern.
Triumphatoren auf zwei Rädern
Warum werden manche Menschen zu Anarchisten, sobald sie ein Fahrrad besteigen? Gedanken über eine ganz spezielle Wesensveränderung.